Wilbert hat geschrieben:Im Fall des Paladins soll "Verstand" nur etwas ähnliches darstellen, eine Schwäche nämlich.
Wenn Du eine Schwäche MEINST, warum GIBST Du ihm nicht einfach eine?
Schwächen nennt man in SW gemeinhin "Handicaps". - Über niedrige Attributswerte modelliert SW KEINE Schwächen!
Wilbert hat geschrieben:Der Charakter soll sich im Lernen von Verstands-basierten Fertigkeiten schwerer tun als seine Kollegen.
Das geht in SW tatsächlich nur mit einem niedrigen Attributswert in Verstand. - Oder mit einem SETTINGSPEZIFISCHEN Handicap wie "Lernbehinderung: Verstand" (Schweres Handicap) - der Charakter lernt Verstand-basierte Fertigkeiten IMMER, als wenn sie über ihrem Attributswert lägen.
Bedenke aber: Du scherst mit so etwas auch für Paladine (die ja KRIEGER sind!) sehr WICHTIGE Fertigkeiten über einen Kamm!
So ist z.B. Wahrnehmen essentiell für einen Kämpfer-Charakter, um nicht überrascht zu werden. Wissen(Kriegsführung) ist etwas, was ein Krieger spätestens, wenn er mal mit untergebenen Truppen umherzieht, brauchen wird und was zu seinen essentiellen Grundkenntnissen gehören sollte.
Wie könnte man denn noch abbilden, daß der Charakter bestimmte Dinge nicht gut beherrscht oder sie nur schwer erlernen kann?
Indem der SPIELER einfach seinen Charakter nicht Unmengen Verstand-basierter Fertigkeiten bei Aufstiegen lernen läßt.
Will der SPIELER einen solchermaßen eingeschränkten Charakter spielen, dann kann er das doch im Rahmen seiner Entscheidungsfreiheit, was der SC nun lernen soll, einfach SELBST umsetzen! - Man muß nicht immer gleich für jedes Charakterkonzept neue Regeln aus dem Boden stampfen.
Wilbert hat geschrieben:Außerdem soll er mehr auf seine Gebote und Befehle achten als "selbst zu denken".
Schau doch mal in die Liste der Handicaps.
Ahnungslos - paßt bestens für einen "beschränkten" Geist. Ausprägung: Schmalspurig, interessiert sich nur für seine Ordensregel und ist ansonsten sehr weltfremd.
Stur - paßt bestens, da so ein Charakter auf seiner beschränkten Ansicht auch gerne BEHARREN wird.
Schwur (Ordensgelübde) - MUSS bei einem Paladin ja sein, da dies die Verbindung zu seinen strikten Ordensregeln darstellt.
Wilbert hat geschrieben:Ich möchte das der Charakter als eindimensionaler Rechtsbefolger anfängt der noch lernen muss das man Gesetze nicht allzu wörtlich nehmen darf, das ein Richtspruch auch die gegebenen Umstände mit einbeziehen muss. Um das zu tun muss man nachdenken und das erlernte Rechtswissen abstrahieren und anwenden, man soll seinen "Verstand" gebrauchen.
Und warum meinst Du, ginge das NICHT mit einem Verstands-Attribut von W6, W8 oder mehr?
Verstand bedeutet in SW NICHT eine "moralisch-ethische Einsichtsfähigkeit". - Die bekommt ein Charakter z.B. indem er sich mit seinen Handicaps (Stur/Verbohrt, Ahnungslos/Weltfremd, Schwur/Die Ordensregel ist das Gesetz) auseinandersetzt und diese dann mit der Zeit eventuell überwindet.
Zum Überwinden: Normalerweise kann man Handicaps NICHT einfach so "wegkaufen", sondern man sollte sie durch ANDERE ersetzen. - Gerät der Paladin in manch eine Krise, so könnte sich sein Stur/Verbohrt in Loyal/Treu zu seinen Freunden in ALLEN Lebenslagen wandeln und sein Ahnungslos/Weltfremd in Ehrenkodex/Was immer ich tue, ich bin MIR SELBST und MEINEN WERTEN treu weiterentwickeln.
Das ist völlig unabhängig von den Attributs- oder Fertigkeits-Werten.
Savage Worlds arbeitet weniger Attributs- und Fertigkeits-bezogen als konventionellere Rollenspiele. - Das sollte man beim Umsetzen solcher Charakter-Konzepte beachten. Was mehr Gewicht hat, sind die Talente und die Handicaps eines Charakters.
Zu den Mächten mit Verstand-abhängiger Reichweite:
LASS SIE SO, wie sie sind. - Gehen Reichweite und Arkane Fertigkeit mit demselben Attribut, dann hat der betreffende Arkane Hintergrund meist eine schadensverursachende Form des kritischen Fehlschlags zu bieten. - AH:Wunder hat dies nicht. Daher ist es völlig in Ordnung, wenn ein "Wunderwirker" auch mal nicht so weitreichende Effekte erzeugen kann, wenn sein Verstand nicht langt.
Als ich Deinen ersten Beitrag mit dem Reichweiten-"Problem" las, dachte ich mir, daß Du nur auf "mehr Power, damit mein Charakter mehr reißen kann" aus wärest. Denn daher kommen solche Ideen für Hausregeln dieser Art zumeist.
Wenn Dir aber WIRKLICH daran gelegen ist, einen verbohrten Paladin zu spielen, dann würde ich meinen, ist das "Jammern" über zu geringe Reichweite, weil Verstand-abhängig so oder so fehl am Platze.
Zudem: Wie ich oben aufzuzeigen versuchte, brauchst Du NICHT den Paladin auf Verstand W4 "festzunageln", wenn Du für die Umsetzung Deines Charakterkonzeptes nur die üblichen SW-Mittel wie eben die passenden Handicaps verwendest.
Konnte ich Dir mit diesen Ausführungen weiterhelfen?