Elyrion: Vom Scheitern und wieder Aufstehen

Nachdem wir im Januar die ersten beiden Kapitel an die (ehemaligen) Backer verschickt hatten, konnten wir gestern das Magiekapitel (das vierte) verschicken. Da die Arbeiten an den nächsten Kapiteln ebenfalls gut vorangehen, ist es Zeit, erneut einen Blick auf das Projekt zu werfen.

 

Das Leben spielt einem ja oft einen Streich. Nachdem sich das Projekt auf Jahre verzögert hatte und keine Verbesserung in Sicht war, haben wir schweren Herzens die Reißleine gezogen und einen Refund durchgeführt. Die Originalversion von Elyrion war unser erstes Spiel, unser persönliches, zur Marktreife gebrachtes Homebrew, mit mehr als nur ein wenig Herzblut. Es sollte das erste genuin deutsche Savage-Setting werden und ist an diversen Umständen brachial gescheitert. Doch manchmal liegt gerade in so einem Scheitern ja auch ein neuer Weg und frische Motivation. Seit dem Refund hat sich die Situation um das Projekt schrittweise verbessert. Das hängt sicherlich auch damit zusammen, dass der Druck weg war, zumindest ging es mir persönlich so. Das schlimmste Ereignis war eingetreten, die Backer waren schwer enttäuscht, das Geld zurückgezahlt, Kosten und jahrelange Arbeit versenkt, schlimmer konnte es nicht mehr kommen. Das war natürlich nicht leicht zu verkraften und am Ende stellte sich die Frage: Soll das Spiel hier und jetzt enden? Befreit von allem Druck und der Notwendigkeit der Pflichterfüllung, konnten wir uns die Frage in Ruhe stellen und nach und nach, ohne dass es jemand wirklich beschlossen hätte, nahm die Arbeit wieder Fahrt auf. Das wirklich Merkwürdige ist, dass sich die Arbeitsbelastung aller Teammitglieder seit dem Refund eher erhöht hat. Neue Projekte und familiäre Verpflichtungen sind eher mehr als weniger geworden und trotzdem ist plötzlich wieder die Kraft da, um bis nach Mitternacht zu schreiben, Regeln zu diskutieren oder gegenzulesen. Das Projekt muss von allen Beteiligten in ihrer Freizeit vorangetrieben werden und in den letzten zwei Monaten klappt das besser, als ich es nach so einem Scheitern noch einmal erwartet hätte. Im Januar sind dann auch die ersten beiden Kapitel über die Mailingliste an die Backer verschickt worden (alle ehemaligen Backer bekommen immer noch alle PDFs als Dankeschön) und gestern durfte ich das Magiekapitel (das ist Kapitel 4) verschicken. Die Kapitel für die Götter und die Mentalisten müssen noch einmal geglättet werden, aber große Änderungen wird es da auch nicht mehr geben. Wir nähern uns also tatsächlich der regeltechnischen Umsetzung des Spiels für Savage Worlds.

Was folgt nun daraus? Zunächst einmal ist es derzeit zu früh, um über neue Termine oder gar ein gedrucktes Buch zu sprechen. Ich möchte ungern erneut Erwartungen wecken, die ich dann nicht erfüllen kann.

Sicher ist, dass wir zunächst die Savage-Conversion fertigstellen und als gelayoutetes PDF veröffentlichen. Sobald das geschafft ist, werden nach aktuellem Stand Abenteuer- und Hintergrundmaterial im Wechsel erscheinen, damit euch möglichst rasch, möglichst viel Spielmaterial zur Verfügung steht und die Conversionarbeit nicht umsonst war. Damit würden wir uns der Fertigstellung des ursprünglich geplanten Basisbands nähern. Bis dahin sind es aber noch ein paar Schritte, daher mache ich hier für heute auch Schluss.

 

Bleibt savage!
Christian für PG